Visitors Now: | |
Total Visits: | |
Total Stories: |
Story Views | |
Now: | |
Last Hour: | |
Last 24 Hours: | |
Total: |
Bad Antogast, 26. Dezember 2012
F.: Wie kann ich den Geist, der mich durcheinanderbringt, überwinden?
Sri Sri Ravi Shankar: Das ist seine Natur. Weißt du, dass du größer bist als der Geist? Wach auf! Lass den Geist in Ruhe.
F.: Gurudev, wie kann ich meinen Seelenpartner erkennen?
Sri Sri Ravi Shankar: Du solltest zuerst deine eigene Seele erkennen, bevor du deinen Seelenpartner erkennst.
Du kennst dich selbst nicht, du weißt nicht, wer du bist. Du weißt nichts über dich selbst. Du kennst deinen Geist nicht. Dein eigener Geist macht dich wahnsinnig.
In dem einen Augenblick möchte er etwas Bestimmtes, im nächsten Augenblick wieder etwas anderes. Der Geist ändert sich unaufhörlich und verfängt sich.
Deshalb steht in der Bhagavad Gita: „Dein eigener Geist ist verantwortlich für deine Gefangenschaft oder für deine Befreiung. Nichts sonst.”
Dein eigener Geist verhält sich sowohl als Freund als auch als Feind.
Wenn dein Geist durch spirituelle Übungen gut geschult ist, wird er zum Freund und ist dir behilflich. Andernfalls verhält er sich wie ein Feind. Ist es nicht so? Es ist wirklich wahr!
Wenn Konflikte entstehen und du weißt, wie du sie entschärfen kannst, ist es einfach. Aber nicht jeder Trick funktioniert überall. Du musst an verschiedenen Orten verschieden handeln. Manchmal musst du standhaft sein und nein sagen. Andere Male sind Diplomatie und Geschicklichkeit gefragt.
Es wird immer Menschen geben, die Unheil anrichten wollen. Dann musst du über die Geschicklichkeit verfügen, mit solchen Situationen umzugehen.
Die Menschen aus früheren Zeiten kannten vier Wege, mit jeglicher Situation klarzukommen: Sama, Dana, Bheda und Danda.
1. Sama: Mit Hilfe von Dialog, Überzeugungskraft, Gespräch und Kommunikation.
2. Dana: Durch Vergebung im Sinne von: Es ist in Ordnung, jeder macht Fehler und sollte eine Chance erhalten.
3. Bheda: Man steht darüber, gibt nicht sofort nach und weist auf etwas Wichtiges hin.
4. Danda: Man nimmt den Stock. Das ist der letzte Ausweg.
Gewöhnlich beginnen wir gleich mit den letzten beiden Möglichkeiten. Wir nutzen den Weg der Harmonie kaum. Wichtig wäre es, diesen Weg zuerst zu gehen, danach jemandem eine Chance zu geben, dann das Unterscheidungsvermögen einzusetzen und schließlich – wenn nichts sonst funktioniert – den Stock zu nehmen.
Das sind die vier fachkundigen Wege, mit jeder Situation klarzukommen.
F.: Woher kommen die Gedanken?
Sri Sri Ravi Shankar: Ist dieser Gedanke gerade jetzt in dir aufgetaucht? Woher ist der Gedanke gekommen? Er ist in dir aufgetaucht. Warum setzt du dich nicht hin und beobachtest, woher er kommt?
Sobald du dich hinsetzt und über den Ursprung der Gedanken nachdenkst, wird der Geist leer. Das zeigt an, woher die Gedanken kommen.
Du bist die Quelle, aus der Gedanken, Ideen und Emotionen auftauchen – dieser innere Raum.
Es ist, als würde jemand fragen: „Woher kommen die Wolken?”
Die Wolken schweben einfach am Himmel. Genauso gibt es in unserem inneren Himmel drei Akashas: Erstens, der äußere Raum, zweitens, der innere Raum, dem Gedanken und Emotionen entstammen, und drittens, der Raum des Beobachters. Dort gibt es nichts außer Glückseligkeit.
F.: Wie kann ich unerschütterliches Vertrauen erlangen?
Sri Sri Ravi Shankar: Wenn es wirkliches Vertrauen ist, darf es auch erschüttert werden.
Die Wahrheit wird nie verschwinden, und wenn es um das Vertrauen zur Wahrheit geht, darf es auch erschüttert werden. Es kann nie verloren gehen. Tatsächlich solltest du so viel wie möglich zweifeln.
Du kannst dir Zweifel nur ausreden wollen, wenn es um etwas geht, was nicht authentisch ist.
Wenn es sich um echtes Gold handelt, kannst du noch so viel daran herumkratzen! Es wird dem Gold nichts anhaben können!
Nur wenn etwas lediglich vergoldet ist, musst du aufpassen, nicht allzu sehr darauf herumzukratzen, damit es nicht beschädigt wird.
Zweifel haben mit Energiemangel zu tun. Sie tauchen dann auf, wenn die Energie tief ist. Wo bleiben die Zweifel, wenn deine Energie hoch ist?
Wahres Vertrauen ist dasjenige, das hundertmal erschüttert wird und dennoch bestehen bleibt.
F.: Hat die Seele ein Ziel?
Sri Sri Ravi Shankar: Ja, die Seele hat mit Sicherheit ein Ziel. Sie möchte eins werden mit der Superseele. Das Ziel des kleines Geistes ist, mit dem großen Geist eins zu werden.
Jede Welle möchte das Meeresufer waschen und eins mit dem Ozean werden, zu dem sie bereits gehört.
F.: Was ist Zeit?
Sri Sri Ravi Shankar: Der Zwischenraum zwischen zwei Ereignissen. Dieser Zwischenraum ist – wenn du mich fragst – der Raum zwischen zwei Objekten.
F.: Wie kann ich zurück zur Quelle gelangen?
Sri Sri Ravi Shankar: Indem du einfach ruhig wirst, alles verlernst und alles ablegst, wirst du zurück zur Quelle gelangen.
F.: Kannst du uns etwas über Kali Yuga erzählen?
Sri Sri Ravi Shankar: Es gibt vier Yugas; die Zeit wird in vier Aspekte aufgeteilt.
Im Treta Yuga nimmt das Positive etwas ab.
Im Dvapara Yuga nimmt das Positive noch etwas mehr ab.
Im Kali Yuga nimmt das Positive noch mehr ab.
Das ist es, was über Kali Yuga gesagt wird. Innerhalb der Zeit des Kali Yuga kommt jedoch auch Satya Yuga vor.
Wisse, dass du in Satya Yuga bist, wenn du dich glücklich fühlst. Fühlst du dich ganz elend, dann befindest du dich in Kali Yuga.
In diesem Sinne gibt es also auch innerhalb der Zeit des Kali Yugas gute Zeiten.
F.: Du sagtest, die Wahrheit sei widersprüchlich. Kannst du das in einfachen Worten erklären?
Sri Sri Ravi Shankar: Milch ist gleichzeitig gut und schlecht.
Milch ist gut, wenn du ein Glas davon trinkst, und schlecht, wenn du zwei Liter davon trinkst.
Wenn du von Freudenstadt nach Bad Antogast kommst, musst du zuerst geradeaus fahren und dann rechts abbiegen. Kommst du jedoch von Oppenau aus, musst du geradeaus fahren und dann links abbiegen.
Beide Anweisungen sind korrekt, obwohl sie widersprüchlich sind. Die Wahrheit ist sphärisch, nicht linear. Wenn etwas sphärisch ist, gibt es mehrere Wege, es zu erreichen.
F.: Ist Indien kurz davor, wieder zum Land zu werden, das es vor zweitausend Jahren war?
Sri Sri Ravi Shankar: Das wird geschehen, wenn die Politiker es zulassen.
Die Politiker haben in Italien, Indien und Griechenland Probleme bekommen. Es sind die Politiker, die ein Land in den Bankrott treiben. Jedes Land hat genügend Ressourcen und gute Menschen zur Verfügung. Es ist Dynamismus vorhanden, aber die Korruption bringt die Nationen in ein primitives, mittelalterliches Zeitalter zurück.
Einsortiert unter:Uncategorized Tagged: Akasha, authentisch, Übungen, Befreiung, Beobachter, Energie, Freund – Feind, Gedanken, Gefangenschaft, Geist, Glückseligkeit, innerer Raum, Kali Yuga, Konfliktlösung, Korruption, Ozean, Quelle, Ressourcen, Seele, Seelenpartner, Vertrauen, Wahrheit, Welle, widersprüchlich, Zweifel
2013-01-15 01:01:20